DURCH HITZE UND HAGEL ZUM DRITTEN PODIUM

12H MONZA

Das dritte Rennen der noch jungen Saison 2020 verlief für Yannick Mettler und sein Team Autorama by Wolf-Power Racing erneut erfolgreich. Das in zwei Teilen durchgeführte 12-Stunden Rennen im „Temple of Speed“ war geprägt von Hitze, hohem Bremsenverschleiss und einem Sommersturm, der zu einer zwischenzeitlichen Überschwemmung der italienischen Kult-Rennstrecke führte. Ein Déjà-Vue nach dem Regenchaos in Dubai – wobei dieses Mal das Rennen nach einer kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen werden konnte.

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Mettler und seine Fahrerkollegen Miklas Born (CH) und Constantin Kletzer (A) meisterten die teilweise grenzwertigen Bedingungen ohne Fehler und brachten schliesslich einen verdienten zweiten Rang ins Ziel. Nachdem man mit vorsichtigen Erwartungen zum Highspeed-Kurs von Monza angereist war, zeigte sich die Mannschaft rund um den VW Golf TCR mit dieser Leistung überaus zufrieden, auch wenn der Sieg zum Schluss kurzzeitig in greifbarer Nähe schien.
 
Ein erstes Highlight konnte die Mannschaft aus Wetzikon bereits im Qualifying setzten: Mit einer Rundenzeit von 2:01.747 konnte Mettler den Renner mit der Startnummer 112 gegen die Topspeed-starke Konkurrenz von Aud, Honda und Seat auf dem dritten Rang qualifizieren.
 
Vom dritten Startplatz aus ging es am Freitagnachmittag in den ersten Teil des Rennens, welcher über vier Stunden ausgetragen wurde. Bereits in dieser verhältnismässig kurzen Renndistanz wurde schnell klar, dass der Bremsenverschleiss um Einiges höher sein würde, wie erwartet. Die hohen Aussentemperaturen von bis zu 35 Grad und die harten Bremsmanöver nach den langen Geraden stellten sich als regelrechte Bremsen-Killer heraus. So musste die Bremseinheit noch vor Ende der ersten vier Stunden erstmals gewechselt werden.
 
Da in Monza, wie auch bei einigen anderen Rennstrecken im Kalender, nicht über Nacht gefahren werden darf, ging es erst am Samstagvormittag mit dem zweiten Teil des Rennens weiter – diesmal über 8 Stunden.
Um dem extremen Bremsenverschleiss etwas gegen zu wirken, hatte man beim ersten Boxenstopp am Samstag das ABS-Reglungssystem (Anti-Blockier-System) ausgeschaltet. Dies reduzierte zwar den Verschleiss ein wenig, hatte jedoch auch zur Folge, dass die Fahrer während des Rennens ihre Bremstechnik anpassen mussten.
 
Doch damit nicht genug: am Samstagnachmittag kündigte sich ein heftiges Sommergewitter an. Der Himmel wurde innert kürzester Zeit so dunkel, dass die Fahrer nun doch noch zu ihrem „Nacht-Fahrfeeling“ kamen. Als sich die Schleusen des Himmels dann öffneten, kam so viel Regen auf einmal herunter, dass die Rennstrecke im königlichen Park von Monza binnen Minuten unter Wasser stand.
 
Mettler rettete den Rennwagen auf Slicks bei starkem Aquaplaning noch an die Box, um sich dort Regenreifen zu holen. Der Sturm wütete jedoch derart weiter, dass das Rennen schliesslich unterbrochen werden musste. Als der Luzerner wieder auf die Strecke fahren wollte, fing es an zu hageln und der starke Wind riss in einigen Teilen des Kurses sogar Bäume aus.
 
„Das war ein heftiges Erlebnis! Ich konnte nichts sehen, da die Scheiben komplett beschlagen waren, und als ich die Scheibe auf der Fahrerseite öffnen wollte, flogen golfballgrosse Hagelkörner auf mich ein. Nachdem ich quasi blind eine halbe Runde mit 60 km/h geschafft hatte, wurde das Rennen zum Glück abgebrochen. Im Streckenabschnitt vor der ’Variante Ascari’ hatte sich derart viel Wasser angesammelt, dass man nicht mehr durchfahren konnte. Es kam mir vor wie eine Kombination aus Dubai 2020 und Nürburgring 2016“,so Mettler, der anschliessend eine halbe Stunde im Auto auf der Rennstrecke warten musste, bis der Sturm vorbei war und die Fahrzeuge zurück in die Boxengasse fahren durften.
 
So schnell wie das Gewitter aufzog, verschwand es anschliessend auch wieder. Nachdem die umgefallenen Bäume und das Wasser beseitigt wurden, ging es knapp eine Stunde später bei strahlendem Sonnenschein wieder weiter, als wäre nichts passiert.
 
Mettler übergab für den Re-Start dann nochmals an seine Teamkollegen, welche den zweiten Rang souverän ins Ziel bringen konnten. Lediglich ein kleiner Ausrutscher eines Teamkollegen kostete zum Ende noch den möglichen Sieg, aber insgesamt war man im Team von Autorama by Wolf-Power Racing sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

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